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Oberurseler Heimatforscher
Reinhard Michel



Reinhard Michel
Reinhard Michel 1999


Zur Person:
Reinhard Michel               

Reinhard Michel wurde am 24. August 1917 in Geisenheim/Rheingau geboren.

Sein Vater war Pfarrer, u.a. in Geisenheim und Wiesbaden, und übernahm 1935 aus Gesundheitsgründen die Pfarrstelle in Oberstedten. Er war nicht nur Theologe, sondern auch promovierter Kunsthistoriker.

Reinhard  besuchte das Gymnasium in Wiesbaden und schloss 1936 mit dem Abitur in Bad Homburg seine Schulzeit ab.
Es folgten 6 Monate Arbeitsdienst, dann die Ableistung der Wehrpflicht bei der Luftwaffe. Der geplante Studienbeginn der Ingenieurswissenschaften im Herbst 1939 fiel aus: Der Krieg hatte begonnen. Der Wehrdienst wurde zum Kriegsdienst, weiter bei der Luftwaffe.

Als Monate nach dem Ende des Krieges der Schulunterricht wieder begann, war der Bedarf an Lehrern groß. Reinhard Michel ergriff die Chance und folgte der Aufforderung eines US-Offiziers, als „Schulhelfer“ im März 1946 in der Volksschule, heute Grundschule Mitte, zu arbeiten. Die fehlende Ausbildung holte er nebenberuflich an der Zweigstelle für Lehrerbildung der Universität in Frankfurt nach.
1949 schloss er mit der Lehrbefähigung für Volks-, Real- und Hilfsschulen ab. Nach dem Bau der Grundschule Nord, heute Grundschule am Urselbach, wurde er dort Lehrer, später stellvertretender Schulleiter.

Aus Gesundheitsgründen wurde er 1977 in den Ruhestand versetzt, konnte aber nach längerer Rekonvaleszenz seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Heimatgeschichte Schritt für Schritt auf- und ausbauen.

Für die Heimatgeschichte
Bereits die Hausarbeit von Reinhard Michel zum Abschluss der Lehrerausbildung mit dem Thema „Die Hohe Mark als stoffliche Einheit“ weckt sein Interesse an der Heimatgeschichte. Auf seine zunehmende Begeisterung trifft das Interesse seiner Schülerinnen und Schüler im Heimatkunde-Unterricht.
 
Die Suche nach verlässlichen Quellen, nachvollziehbaren Darstellungen und einer übersichtlichen Systematik findet ihr Ziel in der „Arbeitsstelle für Namen und Kartenforschung“, die Reinhard Michel von 1978 bis 2005 aufbaut.
Die Arbeitsorte wechseln: Vom Arbeitsplatz im Katasteramt zur alten Kirche in Ober-Eschbach, von dort in den kleinen Bau der Grundschule Mitte in Oberursel und schließlich in das Kreisarchiv im neu gebauten Landratsamt.

Der Bestand an Karten und Kopien von Karten wächst, in der Fachbibliothek mehren sich die Monographien und Nachschlagewerke  und die Zahl der Karteikarten mit Erklärungen, Nachweisen und Quellenangaben ist bis 2005 auf knapp 20.000 Titel gestiegen. Da sind Orts- und Straßennamen, Flurnamen, Gewässer und namentlich bezeichnete Örtlichkeiten wie Mühlen, Friedhöfe, Grenzsteine oder Naturdenkmale. Die Sammlung steht heute im Kreisarchiv Interessierten zur Verfügung.

Besondere Fundstücke hat Reinhard Michel gründlich bearbeitet, erläutert und publiziert: Der Homburger Stadtplan von 1787 und die ersten Gemarkungspläne von Oberursel (1587), bezeichnet als „Hirschkarte“ und „Mittelstedter Feld“.
 
Für den Aufbau der Sammlung und für einzelne Projekte kann Michel immer wieder Helfer und Helferinnen gewinnen. Er zeigt Aufgaben, unterstützt  Neugier und Forscherdrang und ermutigt, den eigenen Fähigkeiten zu trauen.
Um die Ergebnisse seiner Nachforschungen bekannt zu machen, geht Reinhard Michel viele Wege.
Er lädt ein zu Rundgängen und Führungen. Er hält Vorträge in Geschichtsvereinen und bei interessierten Gruppen. Er trägt bei zu Ausstellungen und berät junge Menschen genauso wie erfahrene Heimatforscher bei den unterschiedlichsten Themen und Projekten.
Zu seinem Wirken in all den Jahren gehört das hartnäckige, drängende und oft kämpferische Eintreten für eine institutionelle und professionelle Sicherstellung einer langfristigen Arbeit zur Heimatgeschichte.

In den Gründungsgeschichten verschiedener Vereinigungen und Einrichtungen ist er treibende Kraft: Da ist der „Heimatkundliche Arbeitskreis“ in Oberursel und dessen Übergang in den „Verein für Geschichte und Heimatkunde“ 1962, das „Vortaunusmuseum“ am Marktplatz und das Stadtarchiv Oberursel.

Da wächst aus der Eigeninitiative „Arbeitsstelle für Namen- und Kartenforschung“ das Kreisarchiv. Die „Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Hochtaunuskreis“  ermöglicht Erfahrungsaustausch und Kooperation. – Bei all diesen Vorhaben arbeitet Reinhard Michel nicht als Solist, sondern sucht Bundesgenossen, nutzt Einflussmöglichkeiten und wirkt als Stratege.

1992 erhält er als Erster den neu gestifteten „Saalburgpreis für Geschichts- und Heimatpflege“.
2004 verleiht ihm die Stadt Oberursel die Bürgermedaille und ein Jahr später wird ihm der Hessische Archivpreis zugesprochen.

Wer ihn heute (2012), 95 Jahre alt, anspricht, wird wenig von abgeschlossenen Projekten hören, jedoch viel von Aufgaben, die noch erledigt werden sollten.
Veröffentlichungen

Beiträge und Aufsätze in den „Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde“  Oberursel,  sind an anderer Stelle auf dieser Homepage zu finden. mehr
„Märkergedinge in Oberursel“ (S. 78 ff.) und „Der Hohe-Mark-Pokal“ (S.183 ff.) in: „Ursella I – Quellen und Forschungen“, Waldemar Kramer (Hrg.), Frankfurt, 1978
In „Heimat Hochtaunus“ (Hrg. für den Kreisausschuss des Hochtaunuskreises: Ingrid Berg, u.a.), Frankfurt, 1988: „Neues von der Burg Reifenberg“ (S. 85-88), „Von den Wüstungen im Hochtaunuskreis“ (S.168-170), „ Von der Waldgenossenschaft Hohe Mark und den Märkergedingen in Oberursel“ (S:227-230), „Aus der Geschichte der Aktiengesellschaft für Spinnerei und Weberei an der Hohen Mark“ (S.276-278), „Flurnamen von A-Z“ (S.558-564).
Katalog zur Ausstellung „1200 Jahre Oberursel“, Oberursel, 1991, darin: „Von den ältesten Gemarkungskarten im östlichen Taunus“  und „Der Hohe-Mark-Pokal“ S.25-54, mit vielen Abb.
„Die Burg Reifenberg (Taunus) in neuer Sicht“ in: Hochtaunusblätter, Heft 14, 1995.
Mit seinem Manuskript „Gewässer und Mühlen im östlichen Taunus“ 75 S., einzusehen im Kreisarchiv, hat Reinhard Michel Grundlagen gelegt für die umfassende Darstellung „Mühlen im Hochtaunuskreis – Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber“ von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser,  herausgegeben vom Kreisarchiv des Hochtaunuskreises, Bad Homburg, 2012, 3 Bände.



Nach den Unterlagen von Reinhard Michel geschrieben von
Manfred Kopp, Oberursel, Juni 2012.









Allgemeine Veröffentlichungen
in den Mitteilungen
für Geschichte und Heimatkunde
Oberursel (Taunus) e.V.













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