1581 Unter dem Kurmainzer Rad


„Schon vor dem Tod Graf Christophs von Stolberg hatte der Mainzer Kurfürst Daniel Brendel versucht, in den Besitz der lange begehrten Grafschaft Königstein zu kommen. Sofort nach seinem Tod im August 1581 ließ er Schloß und weite Teile der Grafschaft mit kaiserlicher Vollmacht besetzen. Damit endete faktisch die Selbständigkeit der Herrschaft Königstein für immer. Noch im gleichen Jahr wurde die Grafschaft zum Oberamt Königstein umgestaltet.“

(so Angelika Baeumerth, „Stadtgeschichte“, S. 153. Ausführlich August Korf, „Ev. Gemeinde“, S. 68 ff.)
Kurfürst
                Brendel, Mainz

Kurfürst Daniel Brendel von Homburg
(Regierung 1555 – 1592)


Heilige Ursula

Stadtwappen, Ursula mit dem Mainzer Rad im Bahnhof Oberursel vor dem Umbau
Von dieser Zeit an war Oberursel kurmainzisch bis 1803 der Kurstaat aufgelöst wurde. Herrschaftszeichen war als Wappen ein acht-, meist jedoch sechsspeichiges Rad, das hier in der Regel die Schutzpatronin der Stadt, die heilige Ursula, in der linken Hand hält.

Nach einer volkstümlichen Erzählung stammt das Rad von Erzbischof Williges (975 – 1011). Spötter hätten dem Sohn eines Wagners ein Rad auf die Haustür gemalt, um auf seine niedere Herkunft hinzuweisen. Der habe aber daraus sein Wappenzeichen gemacht.



Wahrscheinlich ist jedoch das Rad, das erstmals auf kurmainzischen Münzen im frühen Mittelalter erscheint, vom Christusmonogramm abgeleitet. Auf einem frühchristlichen  Grabstein des 5. Jahrhunderts, der 1908 in Mainz gefunden wurde, ist die Ähnlichkeit von Monogramm und Rad gut zu erkennen.

(dazu: Heinz Leitermann: „Zweitausend Jahre Mainz“ , Mainz, 1962, S.39 u. 86 ff.)
Logo Mainzer Rad
Christusmonogramm auf dem Grabstein des Saturnus, 5.Jhdt.


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