|
Kurfürst
Johann Schweickard von Mainz
ermahnt die
Vrseler, ihre Kinder zur Schule zu
schicken. 12.Sept.1604
„Ampts beuelch
so
sontags den 12. Septembris anno 1604 gemeiner Bürgerschafft zu Vrsell
vff dem
Markt vnder der Linden durch den Stattknecht bey sein Caspar Aumüllers
Burgermeisters
offentlich vorgelesen worden.
Demnach
gemeiner Bürgerschafft nuhnmehr zu
etlichmahl mit ernst vferlegt vnd beuohlen worden, Ire Kinder zur
schulen zu
schicken, darmit hierdurch dieselben nit allein von der gassen vnd
andern
mutwilligen verübungen abgehalten, sonder auch vnd vil mehr zur forcht
Gottes
vferzogen vnd in studijs zum ersprießlichem Irem nuzen angewiesen
werden mögen:
Vff welches gleichwohl biß annoch nichts würkliches eruolgt, sonder die
Kinder
ein weg alß den andern von der schulen abgezogen, vnd vf der gassen
hauffen
weiß in aller frechheit zu mercklichem Irem schaden vnd versäumung der
guten
Zeit hin vnd wieder vmbschweiffen gelaßen werden: Alß wieder ermelter
Bürgerschafft nochmahl vnd zu allem vberflues auch bey
vermeidung vnsers gnedigsten Churfürsten vnd herrn höchster straff vnd
vngnad hiermit ernstlich angesagt, vfferlegt vnd beuohlen, das sie
sampt vnd sonders Ire kinder zu nechstkommendem Dinstag morgens vmb
7.uhr gewißlicher zur Schulen verschaffen oder in verpleibung dessen
Irer Kurfürstl. Gnd. Gewiße ohnnachtsige straff dafür, so doch hiemit
trewlich verwarnet worden, darüber ohnfelbar erwarten sollen, welches
Inen hiermit zu allem vberflues noch eineß zur nachrichtung angekündet
wirdt.
Johannes Burger Ltt. Derzeit Schultheißen, Amtsverwalter.“
Quelle: (übertragen von Manfred Kopp)
Staatsarchiv Würzburg, Akten die Ursler Reformation 1604ff.
betreffend, Mainzer Urkunden, Geistlicher Schrank 20, Lade 12, Produkt
027
|
|