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791 Ersterwähnung Um das Jahr 760 wurde das Kloster Lorsch im hessischen Ried gegründet. Schon bald stifteten Menschen in der näheren und weiteren Umgebung dem Heiligen Nazarius ihren Besitz oder Teile davon, um ihr Seelenheil sicherzustellen. Die Angaben zur Lage ihrer Stiftung, aufgezeichnet im „Grundbuch“ des Klosters, nennt viele Siedlungen zum ersten Mal, auch Ursella und Steorstadt. |
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Lorscher Codex (BayHStA, HL Mainz 19, Blatt 199, rechte Kolumne, dritter Eintrag von oben) |
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Umschrift:
Donatio Suicgeri in Christi nomine In uilla Vrsella et Steorstat sub die VI calendas maii anno XXIII karoli regis karoli regis Ego Suicger dono ad Sanctum Nazarium martyrem qui re- quiescit in corpore in monasterio laurishamensi ubi venerabilis Richbodo abbas preesse uidetur donatumque in perpetuum esse uolo in pago Nitachgouue in uilla Vresella et Steorstat LX iurnalia et I seruum et II houeste stipulatione subnixa Actum in monasterio Laurishamensi |
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Übersetzung:
Schenkung des Suicger
in Christi Namen im Dorf Ursella und Steorstat (Ursel und Stierstadt) am 6. Tag vor den Kalenden des Mai im 23.Regierungsjahr des König Karl (=26. April 791). Ich, Suicger, übergebe eine Stiftung an den Märtyrer St. Nazarius, dessen Leib im Lorscher Kloster ruht, dem bekanntermaßen der ehrwürdige Richbod als Abt vorsteht. Ich wünsche meiner Schenkung ewigen Bestand. Im Niddagau im Dorf Ursel und Stierstadt 60 Tagwerk und 1 Knecht und 2 Hofstätten
Mit Rechtskraft gegeben im Lorscher Kloster. |
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