Wassermühle (Auhammer) - Mühlen im Hessenpark

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Wassermühle (Auhammer)

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Es ist die Kunst einen Brunnen versiegen zumachen,
dass er von einem Tag auf den anderen kein Wasser mehr gibt.

                                                                                                                                 In Anlehnung an: KRABAT von Otfried Preußler

Hammerwerk aus Battenberg (Aumühle) im Freilichtmuseum Hessenpark

Das Mühlrad, von der Flut gerafft,/Umwälzt sich für und für;/Die Werke klappern Nacht und Tag,/Im Takte pocht der Hämmer Schlag“. So geschäftig wie in Schillers Ballade geht es im Hessenpark noch nicht zu. Doch immerhin: Das Hammerwerk in der Baugruppe Mittelhessen wurde vor wenigen Tagen eröffnet, das Wasser plätschert vernehmbar aufs hölzerne Rad.
Zehn Jahre lag der in Battenberg an der Eder abgebaute „Auhammer“ brach – ein Jahrzehnt, in dem der Wasserkreislauf des Freilichtmuseums nicht geschlossen war und in immer neuen Anläufen nach Lösungen gesucht wurde. Das Wasser-Management, so Museumsleiter Jens Scheller, sei ein Sorgenkind gewesen. Seit 2008 zogen sich die Planungen hin, mussten verschiedene Baumaßnahmen erwogen werden. Eine „technisch anspruchsvolle Aufgabe“, da nicht nur Feuchtigkeit gespeichert und geleitet werden sollte, sondern auch Museumsgelände und angrenzende Parkplätze zu entwässern waren. Nach langen Vorbereitungen und diversen Planungsphasen ist der Spagat nun gelungen. Wasserzufuhr muss gesteuert werden
Umso wichtiger, da es hier – auf der Nordhangseite des Taunus – immer öfter zu starken Regenfällen kommt. „Bei uns sind schon Keller vollgelaufen“, so Scheller, „auch das Hammerwerk war unterspült“. Um weiteren Schaden zu vermeiden, wurden Sammelbehälter und Teiche angelegt. In einem Reservoir auf der Waldweide können nun dreitausend Kubikmeter Flüssigkeit gespeichert werden. Mit Leitungen wird das kostbare Gut in Richtung Hammerwerk und Waschplatz geführt, wo es Bachlauf, Dorfteich und Ringgraben füllt. „Wir müssen den Kreislauf jetzt geschlossen halten und lernen, wie damit umzugehen ist“. Noch bewegen sich die Hessenpark-Fachleute auf Neuland, noch konnten wenig Erfahrungen zur Sache gesammelt werden. Erfahrungen, die auch beim Betrieb des Battenberger Hammerwerks fehlen. Wenige Probenläufe sind seit der Inbetriebnahme absolviert, zwei Handwerker haben sich inzwischen mit Wellbaum, Schwanzhammer, Amboss und Esse vertraut gemacht. Die Steuerung der Wasserzufuhr ist eine der Herausforderungen. Wer heute an das 1773 erbaute und 1958 still gelegte Werk herantritt, hört wieder den vertrauten Klang: Obwohl es trockener Sommer und der regulierende Holzschieber kaum geöffnet ist, rinnt es wie in guten Tagen über das oberschlächtige Rad (Mühlrad). Im Jahre 1913 wurde dem Hammerwerk eine Eisengießerei angegliedert. Noch bis 1964 war der Auhammer noch in Betrieb, bevor er endgültig stillgelegt worden ist. Übernommen wurde das Gebäude dann im Jahr 1980, im dem auch mit der Rekonstuktion begonnen wurde. Seit 2003 steht das Hammerwerk aus Battenberg den Besuchern des Freilichtmuseums Hessenpark zur Besichtigung zur Verfügung.

Im düsteren Inneren – ein Geruch nach Holzkohle und kaltem Rauch hängt im Gebälk – offenbart sich das mechanische Werkzeug in robuster Wucht. Was vom späten Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts für die Herstellung von Schmiedeeisen unabdingbar war, besteht aus Fallhammer, Gerüst, Antrieb, verschiedenen Gesenken und einem „Bären“, der ruhender Pol des Ganzen ist.

Bilder von der Wassermühle (Aumühle / Hammerwerk) aus Battenberg.

Quelle - Auszug aus: Frankfurter Rundschau, Hessenpark Neu-Anspach, Wasser marsch am Dorfteich,
03. September 2013, Olaf Velte

 
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